Pflegeanleitung für den Fächerahorn – Acer palmatum

Pflegeanleitung für den Fächerahorn
Pflegeaneitung für einen Fächerahorn ( Acer palmatum )

(cc by Cliff @ flickr)

Der Fächerahorn (Acer palmatum) gehört, genau wie der Dreispitzahorn in der Bonsaikunst zu den Premium-Laubbäumen. Der Fächerahorn ist ein Freiland-Bonsai, der seine Besitzer das ganze Jahr über mit einem fantastischen Blätterkleid begeistert. Der Fächerahorn – manchmal auch Schlitzahorn genannt, kommt in unterschiedlichen Arten in den Bonsaihandel. Wir werden uns an dieser Stelle aber nur auf den Acer palmatum beziehen, weil die Pflege aller Sorten doch vom Prinzip her gleich verläuft. Die Unterschiede zwischen den Sorten äußern sich bei den Fächerahornen im Wesentlichen entlang unterschiedlich rissigen und glatten Borken sowie verschieden stark geschlitztem Blattwerk. Auch bei der Laubfarbe unterscheiden sich die einzelnen Sorten von Frühjahr bis in den Herbst.

Die für die Bonsaigestaltung am häufigsten verwendeten Fächerahorn-Sorten sind:

  • Atropurpureum
  • Deshojo
  • Kiyohime

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es gibt noch etliche Sorten mehr, die genannten sind aber die Geläufigsten.

Bonsaipflege Fächerahorn

Für wen eignet sich der Fächerahorn – Acer palmatum?

Der Fächerahorn gehört zu den Freiland-Bonsai, er eignet sich also für alle Bonsaifreunde, die einen Garten haben oder einen Balkon, der es ermöglicht, eine begrenzte Anzahl von Bonsaipflanzen zu beherbergen. Der Fächerahorn ist kein anspruchsloser Baum, der bereits einige Grundkenntnisse beim Gärtnern erfordert. Die gesunde Aufrechterhaltung von Fächerahornen erfordert richtiges Gießen sowie Kenntnisse über den geeigneten Standort zur Kultivierung der Pflanze. Der Acer palmatum kann aber dennoch zu den Einsteiger-Bonsais gezählt werden, weil mit dem Anlesen von Grundkenntnissen gute Ergebnisse erzielt werden können.

Standort:

Der Fächerahorn (Acer palmatum) ist ein Freiland Bonsai, der das ganze Jahr über im Freien stehen muss. Der Standort sollte hell sein, aber nicht der prallen Sonne ausgesetzt sein, da die Blattspitzen schnell verbrennen. Ein zu dunkler Standort lässt den Fächerahorn jedoch verkümmern und zu Krankheiten neigen. Ein halbschattiger Standort ist daher der Standort der Wahl. Idealerweise steht der Fächerahorn an einem geschützten Standort, wo er keinen starken Temperaturschwankungen und starken Winden ausgesetzt ist, weil sich dies negativ auf das Blattwerk auswirken kann. Braune Blattspitzen sind meistens die Folge.

Im Winter sollte der Baum hell und frostgeschützt untergebracht werden. Temperaturen unter -5 Grad sollten vermieden werden. Zwar kann der Baum als grundsätzlich frostfest beschrieben werden, doch hat die Erfahrung gezeigt, das harte Winter dem Fächerahorn durchaus zusetzen. Bessere Ergebnisse erreicht man tatsächlich bei der frostarmen Überwinterung.

Gestaltung und Wachstum:

Der Fächerahorn ist ein relativ kräftig wachsender Baum, der sich grundsätzlich für alle Bonsaiformen eignet, am häufigsten aber – naturkonform – in der frei aufrechten Form anzutreffen ist. Den Fächerahorn gestaltet man im Wesentlichen über den Rückschnitt des Austriebes. Nachdem man den Baum auf bis zu 6 Blattpaare auswachsen lassen hat, schneidet man ihn auf 2-3 Blattpaare zurück. Lange Internodien (Abstände zwischen den einzelnen Blattpaaren) schneidet man auf das vorherige Blattpaar zurück, um kürzere Blattpaare zu erhalten.

Ältere Bäume, die ihre Form bereits ausgebildet haben werden direkt nach dem Austrieb piniziert. Pinizieren bedeutet, dass unmittelbar nach dem Austrieb im Frühjahr die zweiten Triebspitzen nach dem ersten Blattpaar zurückgeschnitten werden. Fortgeschrittene Bonsaigärtner nehmen bei bereits aufgebauten und kräftigen Pflanzen im Juni einen Vollblattschnitt beim Fächerahorn durch, um einen zweiten Austrieb zu erzeugen. Beim zweiten Austrieb sind die Blätter dann deutlich kleiner und filigraner als beim ersten Austrieb.

Drahten:

Beim Acer palmatum kann grundsätzlich gedrahtet werden. Der ideale Zeitraum dafür ist die Wachstumsperiode. Allerdings ist auf das schnelle Einwachsen des Drahtes zu achten, um es zu vermeiden. Im Winter sollte – wenn überhaupt – nur extrem vorsichtig gedrahtet werden, da die Äste aufgrund des geringen Saftflusses deutlich schneller brechen.

Gießen und Düngen:

Der Fächerahorn ist aufgrund seiner hohen Blattdichte ein durstiger Bonsai. Dabei ist das Gießen nicht trivial, da die Erde weder ganz austrocknen noch ständig durchnass sein darf. Während des Austriebs sollte nur soviel wie unbedingt nötig gegossen werden. Da ein Zuviel an Wasser lange Internodien begünstigt. Gedünkt werden sollte der Fächerahorn ab dem ersten Austrieb im Frühjahr mit Flüssigdünger (14-tägig) oder organischen Düngepräparaten (monatlich).

Umtopfen:

Alle zwei-drei Jahre im Frühjahr mit einem mäßigen Wurzelschnitt. Ganz alte Fächerahorne vertragen es auch, wenn Sie erst alle 4 Jahre umgetopft werden. Es ist dann aber das Wurzelwachstum zu beobachten. Als Bonsaierde kann eine Bonsaierdmischung gewählt werden, die sehr durchlässig ist und die Wurzeln mit Wasser und Sauerstoff versorgt.

Bei der im Fachhandel erhältlichen Ahornerde macht man nichts falsch. Für junge Ahorne kann auch eine Standarderdmischung verwendet werden.

 

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